Es gibt Tage, an denen wir als Auszubildende nicht in der Geschäftsstelle am Schalter stehen, oder unsere Kollegen in Kundenterminen begleiten können. An diesen Tagen finden bei uns interne Seminare zu verschiedenen Themen statt. Eines dieser Seminare ist der Ergänzungslehrgang: „Internationales Geschäft“. Hier bekommen wir Dinge beigebracht, die nicht zum alltäglichen Geschäft der Sparkasse gehören, aber trotzdem wichtig sind für unsere Abschlussprüfung.
Wenn man das Ganze herunterbricht, kann man sich also die Frage stellen: „Was hat die Sparkasse Koblenz damit zu tun, wenn ein Schiff Container von China nach Hamburg bringt?”
Das möchte ich euch an einem kleinen, fiktiven Beispiel näherbringen: Wir haben in der Sparkasse große Firmen als Kunden, die Ware in großen Mengen aus Asien importieren, z.B. Handyhüllen. Unser Kunde kennt nun den Lieferanten nicht persönlich, weiß nicht, wie vertrauenswürdig dieser ist, und ist deswegen auf Hilfe angewiesen, wenn es um eine Zahlung nach Asien geht. Außerdem möchte er für sein Geld auch selbstverständlich die Ware erhalten.
Unser Kunde sagt also dem Händler in Asien: Du schickst mir die Ware zu, dann bezahle ich die Rechnung. Der Händler ist damit jedoch nicht einverstanden und sagt: Du schickst mir erst das Geld, danach schicke ich dir die Ware!
An dieser Stelle kommt die Sparkasse ins Spiel. Wir sorgen in Zusammenarbeit mit dem Kunden und der Bank des Händlers, dass beide Parteien zufrieden sind.
Der Händler schickt die Ware in Asien los, und übersendet uns als Bank gleichzeitig wichtige Papiere, die die Lieferung bestätigen. Dann kommt unser Kunde zu uns. Er benötigt diese Dokumente, um die Fracht im Hafen abholen zu können. Wir geben unserem Kunden die Papiere, und gleichzeitig bekommen wir von unserem Kunden das Geld, das wir dann an die Bank nach Asien überweisen. Dieser ganze Prozess wird dann Dokumenteninkasso genannt.
Dieses, und noch viele weitere Dinge, wie unterschiedliche Bezahlverfahren und Lieferbedingungen, wurden uns innerhalb von drei Tagen durch die Experten der Abteilung „Internationales Geschäft“ nähergebracht.
Spannend!