Gegeben ist die Farbe.
Die Farbe auf weißem oder schwarzem Grund. Dies generiert das Zweidimensionale. Dadurch definiert Michael Lanzerath neu die Perspektive und Plastizität.
Es handelt sich hierbei um Fotos, die Themen aus der Architektur, der Natur und der Kunst aufgreifen. Lanzerath verfolgt dabei, dass die Farbigkeit gegenüber der detailgenauen Darstellung der Wirklichkeit – in dem Falle das eigentliche Motiv seines Fotos – mehr an Bedeutung gewinnt. Durch die Bearbeitung wird die Tiefe hierbei bewusst verflacht und in intensiv gefärbten Bildelementen wiedergegeben. Dies hatte bereits Gerhard Richter in den 60iger Jahren durch Übermalen von Fotografien dargestellt.
Der Unterschied bei Lanzerath liegt darin, dass die von ihm gewählte Farbgebung der Ausdruckssteigerung dient, die einerseits gefühlsmäßig und andererseits dem Motiv geschuldet ist. Hausfassaden, Weinstöcke, Bäume, Blumen und vieles mehr treten zurück in eine Welt voller Geheimnisse, an deren Auflösung durch den Betrachter Lanzerath nicht interessiert ist.
Er verfolgt vielmehr in seinen Bildern den farblichen Effekt, wobei dadurch Dynamik, Spannung, Bewegung, Ruhe und Strenge hervorgerufen wird. Bei längerer Betrachtung zeigen sich hervorspringende aber auch bewegende Elemente. Konstruktive Ansätze werden ebenso eingesetzt wie minimalistische. Durch Diagonale und Horizontale vertieft Lanzerath den Effekt seiner Arbeit und lässt auch manchmal das Bild weiter über die Grenzen auslaufen. Seine Bilder erzählen Geschichten, verursachen beim Betrachter Neugierde, Faszination aber auch Gelassenheit und Stille.
Es ist der Sensualismus eines jeden Individuums, sich in die verschiedenen Bilderwelten zu verlieren und dafür bietet diese Ausstellung genügend Möglichkeiten.
(c) Pressetext: Monika Moosmann