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So funktioniert privates Carsharing

Ist es nicht eine gute Idee, das Auto mit anderen gegen Bezahlung zu teilen? Das sollten Sie wissen, wenn Sie beim privaten Carsharing mitmachen.

Eine gute Idee clever umsetzen

Privates Carsharing (auch Peer-to-Peer-Carsharing genannt) hat Vorteile für beide Parteien: Der Eigentümer des Autos bekommt für das Vermieten an andere Fahrer Geld. Damit kann er einen Teil seiner Kosten für Versicherung, Werkstatt oder Garage reinholen. Der Mieter hat die Auswahl aus vielen unterschiedlichen Fahrzeugtypen. Er kann eine spontane Tour unternehmen, ohne sich auf Dauer an einen kommerziellen Carsharing-Anbieter zu binden. Außerdem bieten Privatleute manchmal Liebhaberautos an, die man sonst nicht ohne Weiteres bekommt, zum Beispiel Oldtimer. Aber auch in ländlichen Gegenden ohne kommerzielle Autovermietung in kurzer Reichweite kann privates Carsharing interessant sein.

Die Vermittlung funktioniert über spezialisierte Online-Plattformen wie Snappcar. Der Eigentümer stellt dort sein Fahrzeug vor. Er legt die Zeit fest, wann sein Auto zu haben ist, und nennt den Preis. Ist er sich mit dem Mieter einig, treffen sie sich zur Übergabe des Fahrzeugs. Die beiden schließen als Privatpersonen einen Vertrag ab. Darin sind die Mietbedingungen festgehalten. Immer dabei sind zusätzliche Haftpflicht-, Teil- und Vollkaskoversicherungen. Sie verhindern, dass die Prämie des Fahrzeugeigentümers steigt, falls der Mieter einen Unfall verschuldet. Pflege und Wartung sind ausschließlich Angelegenheit des Vermieters. Der Vermittler mischt sich da nicht ein. Er sorgt nur für den Versicherungsschutz und die Zahlungsabwicklung.

Ganz gleich, ob Sie Ihr Auto zur Verfügung stellen oder ein privates Fahrzeug mieten möchten: Machen Sie ein Übergabeprotokoll. Dokumentieren Sie dort vor allem bestehende Schäden am Auto, den Tachostand oder die Tankfüllung. Sonst könnte es bei der Rückgabe zu unangenehmen Überraschungen kommen.

Machen Sie sich als Mieter die Selbstbeteiligung im Schadenfall bewusst. Bei den meisten Verträgen muss der Unfallverursacher sich mit 500 oder gar 1.000 Euro selbst am Schaden beteiligen, bevor der Versicherungsschutz greift.

Wollen Sie Ihr Auto auf einer privaten Carsharing-Plattform einstellen, müssen Sie Ihre eigene Kfz-Versicherung informieren. Wichtig zu wissen: Bußgelder für Verkehrsverstöße kommen immer zunächst bei Ihnen an. Sie müssen sich an den Fahrer wenden und darauf vertrauen, dass der die Strafe bezahlt. Denken Sie auch an die Steuer: Private Carsharer müssen die Einkünfte aus der Vermietung dem Finanzamt über ihre Steuererklärung melden. Das Finanzamt prüft den Einzelfall: Vermieten Sie Ihr Auto nur gelegentlich, zahlen Sie auf das verdiente Geld in der Regel nur Einkommensteuer. Bei häufiger Vermietung könnte die Behörde zu dem Schluss kommen, dass Sie ein Gewerbe betreiben. Dann müssten Sie eine Gewinn- oder Verlustrechnung vorlegen und Umsatz- sowie Gewerbesteuer zahlen.


Veröffentlicht am 4. April 2018