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Oldtimer als Geldanlage? Darauf kommt es an!

Viele Menschen kaufen die beliebten, klassischen Autos aus Freude an Technik und Design. Andere jedoch streben dabei ganz nüchtern nach Rendite.

Mögen Sie Oldtimer?

Viele Menschen kaufen die beliebten, klassischen Autos aus Freude an Technik und Design. Andere jedoch streben dabei ganz nüchtern nach Rendite. Wer jedoch auf automobile Klassiker als Geldanlageform setzen möchte, der muss einige Dinge beachten. Worauf es konkret ankommt, verraten wir Ihnen in unserem heutigen Ratgeber-Beitrag.

Oldtimer als Geldanlage – die logische Folge niedriger Zinsen

Wegen der niedrigen Zinsen haben klassische Geldanlagemöglichkeiten zunehmend an Beliebtheit eingebüßt. Einige Anleger gehen deshalb dazu über, in Sachwerte zu investieren. Sei dies in Gold, in Immobilien, oder eben in Oldtimer.

Kein Wunder, wenn man sich die Zahlen anschaut. Die Wertentwicklung beim Oldtimer als Geldanlage misst (gemeinsam mit Partnern) seit 1999 der Verband der Automobilindustrie im Deutschen Oldtimer Index (DOX). 88 für den deutschen Markt gängige alte Fahrzeuge werden hier regelmäßig beobachtet. Oldtimer, die wegen ihrer Seltenheit oder Historie besonders hoch gehandelt werden, bleiben derweil außen vor. Betrug die Wachstumsrate im DOX 2015 noch 5,6 und 2016 4,4 Prozent, so legte der Index im vergangenen Jahr nur noch um 2,2 Prozent zu. Ob es sich da noch lohnt, für ein Auto, das mehr als 30 Jahre auf dem Buckel hat, derart viel Geld hinzublättern?

Oldtimer als Geldanlage: Diese Faktoren bestimmen den Wert eines Oldtimers

Grundsätzlich ja, obschon es auf eine Reihe von Faktoren ankommt, die es zu beachten gilt. Auf diese gehen wir im Folgenden näher ein:

  • Zustand: Je ursprünglicher ein Fahrzeug ist, desto höher ist der Wert, bzw. der Preis, der angelegt wird.
  • Nachfrage: Dass Menschen mitunter sehr viel Geld für ihre Leidenschaft auszugeben bereit sind, dürfte hinlänglich bekannt sein. So spielen gerade bei Oldtimern oft auch persönliche Erinnerungen eine große Rolle. Beispielsweise an den ersten eigenen Urlaub im VW-Bus Typ 2 „Bulli“. Möglichst ursprünglicher Zustand und optimale Pflege sind also nicht alleine die Garanten für den hohen Preis. Am Ende muss auch die Nachfrage zu dem jeweiligen Modell stimmen.
  • Verfügbarkeit am Markt: Und zur Nachfrage gehört auch, wie verfügbar der Oldtimer konkret ist. Je weniger Exemplare seinerzeit hergestellt wurden, desto größer ist natürlich das Potenzial dafür, dass der Oldtimer als Geldanlage auch wirklich eine hohe Wertsteigerung abwirft. Die Schattenseite ist aber, dass sich beispielsweise den Ferrari, von dem nur eine zweistellige Stückzahl produziert wurde, kaum jemand leisten kann. Das definiert wiederum die Nachfrage.
  • Wartung: Sollte beim Oldtimer tatsächlich eine lückenlose Dokumentation aller Werkstattbesuche vorhanden sein, so liegt ein absoluter Glücksfall vor, mit dem besonders hohe Preise erzielt werden können. Als Faustregel gilt ohnehin: Je besser und lückenloser Nachweise von Wartungen und Reparaturen erbracht werden können, desto positiver ist das für den Preis.
  • Originalteile: Wer einen Oldtimer kauft, der will natürlich möglichst Originalteile. Das bedeutet für Menschen, die Oldtimer als Geldanlage kaufen, dass bei etwaigem Verschleiß im Vorfeld geprüft werden sollte, ob Ersatzteile für die klassischen Verschleißteile grundsätzlich verfügbar sind. Für Kassenschlager wie den Mercedes W123 oder VW Käfer sollte das durchaus der Fall sein. Bei bestimmten Exoten könnte es aber mitunter schwierig werden.
  • Geduld: Last, but not least, ist die Geduld des Besitzers maßgeblich dafür entscheidend, ob mit dem Oldtimer als Geldanlage eine Rendite erzielt wird und wie hoch diese ausfällt. Wer unter Zeitdruck steht und das Automobil dringend verkaufen muss, der muss zwangsläufig Abschläge beim Preis in Kauf nehmen. Wer allerdings alle Zeit der Welt hat, der dürfte trotz schwer vorhersagbarer Preisentwicklungen seinen Schnitt machen können.

Der Oldtimer als Geldanlage – Das Fazit

In diesem Beitrag haben wir Ihnen gezeigt, worauf es beim Oldtimer als Geldanlage ankommt. Um nebenher das schnelle Geld zu machen, taugt es sicherlich nicht. Wer allerdings das nötige Know-how, das Auge für gute Angebote, die handwerklichen Fähigkeiten sowie die Geduld beim Weiterverkauf mitbringt, der kann hier eine gute Rendite erzielen.

Und sollte Sie die Wertsteigerung ohnehin nur sekundär interessieren, so dürften Sie zu den Liebhabern zählen, die den Oldtimer lieber aus der Garage holen und ihn fahren. In diesem Fall erleben Sie Ihre ganz persönliche Dividende, wenn Sie Ihren Klassiker im Sommer auf Hochglanz bringen und mit offenem Verdeck durch den Sommerwind brausen.

Wir wünschen Ihnen dabei viel Vergnügen!


Veröffentlicht am 23. August 2019