Eine Maske – mein wahres Gesicht ???

Workshop mit Maskenbildner

Día de los muertos, Ägypten, Venedig, afrikanisch, mundtot, Puppengesicht, Druck der Gesellschaft, Weltraum und viele andere Stichworte und Ideen, Assoziationen und Beobachtungen inspirierten den DS-Kurs 12 zum Konzipieren und Kreieren von höchst beeindruckenden Gesichtsmasken. Das Projekt entstand im Rahmen der Entwicklung einer im kommenden Schuljahr zu präsentierenden szenischen Collage zum Thema „Wir“ in einem Workshop mit Guido Paefgen.

Mal wieder war also der Chefmaskenbildner vom Staatstheater Mainz, mittlerweile Träger der Goldenen Maske, bei uns am Hilda. Dieses Mal ging es um das gemeinsame Herstellen von tragbaren Masken. Sie sind beim Spielen – je nach spielerischer Intention – auf- und absetzbar und bringen charakterliche und emotionale Facetten des Trägers / der Trägerin zum Ausdruck, die die Alltagsmaske bzw. das Alltagsgesicht … nicht zeigt.

Zielsetzung war also zum einen die Auseinandersetzung mit dem eigenen „Ich“

Wer bin ich? Wer befindet sich hinter meiner „Alltagsmaske“? Ein weiteres Ziel: Die Herstellung und Gestaltung einer von mir entworfenen Maske, die etwas von meiner Sicht auf mich selbst erzählt. Die Arbeit mit den Händen sowie das handwerkliche Geschick des Einzelnen spielte bei diesem Workshop zudem eine weitere große Rolle. Da wurde zunächst die Maske auf den von Guido Paefgen mitgebrachten Gipsgesichtern mit Ton geformt, nachdem dieser getrocknet war, wurde thermoplastisches Material darüber gezogen und wieder mit den Händen in Hochgeschwindigkeit so zurecht gedrückt und modelliert, dass das Ergebnis möglichst genau den Vorstellungen der betreffenden „HerstellerInnen“ entsprach.

In einem letzten Schritt wurde die Maske wiederum nach eigenen Ideen bemalt oder auch beklebt, das Produkt gegebenenfalls vom „Chefmaskenbildner“ korrigiert und der / die „Maskenbildner/in“ beraten, die Maske aufprobiert, Träger/in und Maske fotografiert – und fertig! Eine unglaubliche Verwandlung könnte jedem einzelnen, der sich sein Kunstwerk auf das Gesicht setzte, bescheinigt werden – obwohl die Maske gleichzeitig eine Facette des Trägers selbst zum Ausdruck bringt.

Inspirierende Materialschlacht

Unglaublich dabei die Geduld und der Überblick sowie die inspirierende Beratung unseres „Chefs“ aus Mainz ! Und was eine Materialschlacht, was eine Aufräumerei hinterher, was eine Arbeit, was eine Anstrengung von Seiten aller Beteiligten ! – Gelohnt hat sich das Ganze allemal und die Ursprungsidee, Masken entstehen zu lassen, die handwerklich gut gearbeitet sind und dazu das Thema „Wir“ zunächst in Form der Reduktion auf eine Gesichtsmaske und dann einem angedachten Zuschauer in angemessener Weise vermitteln, ist überaus erfolgreich umgesetzt worden.

Ein großes Dankeschön für die Unterstützung dieser Aktivität an die Stiftung “Für die Koblenzer Jugend”.

(c) Text & Bilder: Ursula Hartmüller, Lehrerin für Darstellendes Spiel sowie Fachbereichsleiterin für das Fach Darstellendes Spiel am Hilda-Gymnasium