In der Rollstuhl-Sportgemeinschaft gibt es nur Sieger

Rollstuhl-Sportgemeinschaft Koblenz:
Manche Begegnungen sind etwas Besonders

Manchmal liegt es daran, dass Menschen spontan Sympathie empfinden – manchmal auch daran, dass man etwas Neues erfährt oder sogar lernt. An diesem Nachmittag ist beides der Fall: Michael Fröhlich, Leiter der Sparkassen-Filiale Bahnhofstraße (im Bild rechts) und ein echter Sportfan trifft Tobias Krämer (im Bild links) von der Rollstuhl-Sportgemeinschaft Koblenz kurz vor seinem Rugby-Training. Schnell kommen sie auf den Punkt. Sport ist gut für den Körper, klar. Aber darüber hinaus stärkt Sport das Selbstwertgefühl, bietet soziale Kontakte und gibt einem das gute Gefühl, Grenzen zu überwinden – nicht alle, aber einige.

Tobias Krämer und seine Sportfreunde spielen Rollstuhl-Rugby.

Gute Trainingsmöglichkeiten in Koblenz

In der Sporthalle des evangelischen Stift Krankenhauses in Koblenz findet die Rollstuhl-Sportgemeinschaft Koblenz e.V. die Möglichkeit, das Training zu absolvieren.

Gerade sind die Basketballer dabei sich warm zu spielen. Schnelle Kurven, geschickte Würfe – die Jugendlichen machen ganz schön Tempo. Spontan laden sie Michael Fröhlich ein, mitzuspielen. Ein spezieller Sportrollstuhl ist in der Halle immer zu finden, den bekommt jetzt der Finanzexperte. Die Jungs zeigen ihm kurz, worauf es ankommt, wie er den Stuhl am besten wendet, aus welcher Position der Ball den Weg in den Korb findet – und los geht’s.

Michael Fröhlich kommt ganz schön aus der Puste: „Es ist beeindruckend, wie schnell und geschickt hier gespielt wird. So viel Kampfgeist und Spaß vereint habe ich lange nicht mehr erlebt. Einfach toll!“

Der Sport hält die Muskeln und den Kopf fit

„Für Menschen im Rollstuhl ist der Sport besonders wichtig, denn er hilft den körperlichen Einschränkungen zu begegnen. Die Muskeln fit zu halten, ist für den Alltag total wichtig,“ erläutert Tobias Krämer, der seit kurzem auch 1.Vorsitzender der Rollstuhl-Sportgemeinschaft Koblenz ist.

„Wir wollen möglichst viele Menschen, die im Rollstuhl sitzen, erreichen und sie motivieren, bei uns mitzumachen. Hier findest Du Gleichgesinnte, bekommst Antworten von Leuten die ähnliche Erfahrungen machen wie Du selbst und kannst ein Netzwerk aufbauen, das ist extrem hilfreich“, Tobias Krämer spricht aus eigener Erfahrung. Und tatsächlich ist das Angebot der Rollstuhl-Sportgemeinschaft breit gefächert: Darts, Bogenschießen, Tischtennis, aber auch Tanzen oder eben Rugby – es gibt viele Möglichkeiten, seinen Sport zu finden. Für die knapp 250 Mitglieder ist der Zusammenhalt im Verein besonders wichtig.

Rollstuhl-Sportgemeinschaft Koblenz:
Ohne Unterstützung geht es nicht

Viele Rollstuhlsportler haben weite Anfahrtswege, das Angebot ist nicht gerade üppig. Und wer sich entschließt, fest in einer Mannschaft zu trainieren, braucht auch einen eigenen Sportrollstuhl, der ist nicht ganz billig. „Klar werden wir auch von den Krankenkassen unterstützt, aber das reicht bei weitem nicht aus. Wir haben zum Glück tolle Sponsoren, ohne die ginge es gar nicht. Die Sparkasse Koblenz begleitet uns schon seit vielen Jahren, total unkompliziert und vor allem zuverlässig, so können wir planen,“ erzählt Tobias Krämer.

Der Verein bietet auch Kindern und Jugendlichen ein tolles Sportangebot.

„Das ist für die Kinder eine große Chance sich selbst zu erleben und nicht in Watte gepackt zu werden. Die Eltern können genauso wie ihre Kinder ein Netzwerk bilden“. Tobias Krämer weiß, wie wichtig dieser Austausch ist.

Wer nicht im Rollstuhl sitzt kann hier viel lernen

„Das ist echt beeindruckend, mit welcher Freude und Elan die Jungs hier unterwegs sind. Wenn ich sehe, dass die Sparkasse Koblenz hier als verlässlicher Partner wahrgenommen wird, macht mich das auch ein wenig stolz.“ strahlt Michael Fröhlich und wirft noch einen Korb.

Im August feiert die RSG Koblenz ihren 50. Geburtstag. Der wird natürlich groß gefeiert, denn vieles hat sich positiv entwickelt.

Tobias Krämer und Michael Fröhlich fachsimpeln derweil über den Aufstieg in der Rugby-Liga und Strategien, den Gegner möglichst clever zu umfahren … Sportgespräche eben.

(c) Bilder: Katrin Wolf/RSG Koblenz