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Übergabeprotokoll: So gelingt die Wohnungsübergabe

In einem Übergabeprotokoll wird festgehalten, in welchem Zustand die Wohnung ist.

Sie ziehen in eine neue Wohnung. Das ist ein großes Ereignis und nach der Unterschrift unter dem Mietvertrag der zweite Termin mit möglichen Konsequenzen. Denn damit Sie einziehen können, benötigen Sie die Schlüssel und die bekommen Sie in der Regel bei der Wohnungsübergabe. Dort treffen Sie normalerweise Ihren Vermieter, den Makler oder den Hausmeister.

Bevor Sie die Schlüssel zu der Wohnung erhalten, schauen Sie sie aber noch gemeinsam an und unterschreiben ein Übergabeprotokoll. In diesem Protokoll wird festgehalten, in welchem Zustand die Wohnung ist. Sie sollten sehr genau darauf achten, ob es Schäden gibt, denn falls diese nicht im Protokoll stehen, werden Sie beim Auszug dafür haftbar gemacht werden. Das heißt: Sie müssen im Zweifelsfall für etwas bezahlen, das Sie nicht verursacht haben.

Wohnungsübergabe: worauf Sie achten sollten

Relativ einfach lässt sich ein Punkt abhaken: Wenn in Ihrem Mietvertrag steht, dass die Wohnung neu gestrichen wurde, dann sehen Sie das sofort. Wurde sie nicht neu gestrichen, sollten Sie das auf jeden Fall ins Protokoll schreiben lassen und mit Handyfotos dokumentieren. Denn sonst renovieren Sie je nach Mietvertrag im Zweifel zweimal: beim Aus- und beim Einzug.

Danach wird es schwieriger. Am besten gehen Sie nach dieser Checkliste vor:

  • Halten Sie die Zählerstände für Wasser, Heizung und Strom fest.
  • Notieren Sie, welche Einbauten es in welchem Raum gibt.
  • Achten Sie auf die Schäden und halten Sie diese geordnet nach Raum fest: Sind die Türen in Ordnung? Ist der Bodenbeleg fleckig oder zerkratzt? Ist ordentlich gestrichen? Sind die Fensterrahmen innen und außen in Ordnung? Und das Glas?
  • Wie sieht der Fliesenspiegel im Bad und in der Küche aus? Sind die Waschbecken und Toiletten ohne Sprung? Funktionieren alle Armaturen und Toilettenspülungen? Sehen sie Stockflecken oder Schimmel, beispielsweise in den Fugen?
  • Notieren Sie, wie viele Schlüssel sie bekommen, und probieren Sie alle aus. Es kann für Sie teuer werden, wenn Sie einen Schlüssel bekommen, der beispielsweise verbogen ist. Bemerken Sie das erst nach der Übergabe, müssen Sie für einen neuen Schlüssel bezahlen.
  • Funktionieren die Steckdosen und die Lichtschalter?
  • Haben Sie eine Küche übernommen, dann schauen Sie in den Backofen: Wurde er gereinigt? Und wie sieht der Kühlschrank aus?
  • Soll noch etwas repariert werden? Dann lassen Sie sich das schriftlich geben, am besten mit einer Zeitvorgabe.

Wohnungsübergabe: was Sie nicht tun sollten

Der Vormieter bietet Ihnen an, ihnen die Wohnungsschlüssel schon vor dem offiziellen Beginn des Mietvertrags zu überlassen? Lassen Sie sieh darauf nur ein, wenn es ein Übergabeprotokoll gibt, aus dem hervorgeht, dass der Vermieter oder sein Stellvertreter die Wohnung in diesem Zustand übernommen und für gut befunden hat. Sonst haben Sie zwar vielleicht die Schlüssel früher, dafür aber vielleicht viel Ärger und hohe Kosten.

Außerdem sollten Sie immer darauf bestehen, dass eine Übergabe mit Protokoll angefertigt wird. Sie können sonst nicht beweisen, welche Schäden schon bei Ihrem Einzug vorhanden waren.


Veröffentlicht am 26. März 2018