Bankkarte sperren und trotzdem die Polizei informieren?
Diebstahl oder Raub einer Karte sollte bei der örtlichen Polizei angezeigt werden. Den Zeitpunkt der Anzeige und den Namen des Beamten notiert man am besten. Die Polizei kann zusätzlich veranlassen, dass die Girocard im Handel nicht mehr für das Lastschriftverfahren mit Unterschrift eingesetzt werden kann, denn natürlich könnten Diebe die Unterschrift fälschen.
Kreditinstitute haben in der Regel nur die Möglichkeit, eine Sperre für die Kartenzahlungen mit PIN einzurichten. Zahlungen per Unterschrift werden dagegen durch das Sperrsystem Kuno (Kriminalitätsbekämpfung im unbaren Zahlungsverkehr unter Nutzung nichtpolizeilicher Organisationsstrukturen) verhindert. Die Polizei gibt darüber die Daten an Geschäfte und andere Stellen weiter, sodass die Karte etwa an Kassen im Einzelhandel gesperrt ist. Aus sicherheitstechnischen Gründen kann eine Kuno-Kartensperre nur bei der Polizei und nicht online oder telefonisch vorgenommen werden. Man benötigt dazu Bankleitzahl, Kontonummer und Nummer der Debitkarte, die einem im Bedarfsfall das Kreditinstitut nennen kann.
Nach dem Bankkarte sperren immer Kontoauszüge prüfen
Um mögliche betrügerische Abbuchungen so schnell wie möglich feststellen und der Bank oder Sparkasse melden zu können, sollte man Kontoauszüge in den Wochen nach dem Verlust der Karte genau prüfen. Hilfreich können dabei Push-Nachrichten zu Umsätzen sein. So bekommt man direkt mit, wenn die Karte von einem Fremden genutzt wurde.
Hat man nicht grob fahrlässig gehandelt, haftet man bis zur Sperre der Zahlungskarte in der Regel mit maximal 50 Euro, sollte die Karte missbräuchlich eingesetzt worden sein. Als grob fahrlässig gilt zum Beispiel:
- die PIN auf der Karte zu vermerken
- die PIN zusammen mit der Karte am selben Ort aufzubewahren
- den Geldbeutel unbeaufsichtigt im Auto oder am Arbeitsplatz liegen zu lassen
- den Verlust der Karte nicht umgehend zu melden
Ist geklärt, dass sich die Karte nicht mehr finden wird, muss eine Ersatzkarte beantragt werden. Das dauert meist eine gute Woche. Eine neue PIN-Nummer wird separat versandt.
Wer bis dahin Bargeld benötigt, kann dieses gegen ein gültiges Ausweispapier wie Personalausweis oder Reisepass am Schalter der Bank oder Sparkasse erhalten.