Nach dem viereinhalbstündigen Flug landeten wir sicher in Tel Aviv.
Einige von uns nutzten den ersten Tag zum Sonnen am Meer, die anderen zum Bummeln durch die Stadt. Am nächsten Tag lernten wir das tote Meer und die Stadt Jerusalem kennen. Unsere Stadtführerin zeigte uns die vier verschiedenen Viertel der Altstadt, die Grabeskirche und die Klagemauer und erklärte uns dabei den historischen Kontext. Wichtig war auch der Besuch des Holocaust-Museums. Wichtigste Botschaft hier: jedes einzelne Opfer des Holocaust seine eigene Geschichte hat („Namen“) und man dies trotz der großen Anzahl von Verfolgten und Opfern nie vergessen darf („Erinnerung“).
Erfahrungsaustausch unter Kollegen
Dann lernten wir unsere israelischen Pflege-Kollegen kennen. Schulleiterin Dr. Ilana Margalith begrüßte uns in der Dina Academic School of Nursing. Sie erklärte uns das Gesundheitssystem in Israel, inklusive der Struktur des Studiums zur ‚Nurse‘. Anschließend bekamen wir eine Führung durch zwei sehr moderne Krankenhäuser. Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu den Krankenhäusern in Deutschland, vor allem natürlich zu unserem Katholischen Klinikum Koblenz-Montabaur wurden deutlich.
Anschließend folgte die erste gemeinsame Lerneinheit zum Thema Organspende. Sowohl die israelischen Studierenden als auch wir hatten Präsentationen zu diesem Thema vorbereitet, auf deren Grundlage es dann anschließend zu einer interessanten Diskussion kam. In Israel erhält man durch eine Organspende-Bereitschaftskarte einen bevorzugten Platz auf der Organ- Empfänger-Liste, falls man selbst ein Organ benötigt. Dieser noch recht neue Lösungsansatz hat in Israel zu einer erhöhten Spendenbereitschaft und zu steigenden Transplantations-Zahlen geführt.
Ein weiterer Ausflug erwartete uns, diesmal fuhren wir über Haifa mit seinen Bahai-Gärten zum See Genezareth. Dabei hatten wir verschiedene Stopps, wie z.B. auf dem Berg der Seligpreisungen, in Tabgha und in Kafarnaum (‚the town of Jesus‘), die alle durch ihren biblischen Kontext sehr eindrücklich für uns waren.
Dann zeigten uns die Studierenden ihre Arbeit auf ihrer Station im Krankenhaus. Wir stellten fest, dass es z.B. bezüglich des Verantwortungsbereiches der Pflegenden mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede gibt. Auch die Inhalte der theoretischen Ausbildung ähneln sich, wie wir bei Gesprächen während dieses Frühdienstes feststellten. Ein großer Unterschied ist eben die grundsätzliche Akademisierung und das hohe Ansehen des Berufs in Israel.
Es folgten intensive Diskussionen zu Ethik-Themen und wir lernten, dass die Krankenhäuser technisch sehr gut ausgestattet sind. Über all diese Gespräche und Erlebnisse entstanden Freundschaften über die Grenzen hinweg.
Am letzten Abend wurde noch einmal gemeinsam gefeiert und dann mussten wir leider schon wieder die Heimreise antreten. Es war eine unvergessliche Woche
Dankeschön an die Sponsoren
Ein großer Dank gilt allen, die uns diese lehrreichen, eindrucksvollen Erfahrungen ermöglicht haben: dem Freundschaftskreis Koblenz-Petah Tikva, der Axel-Springer-Stiftung Berlin, der Sparkasse Koblenz, der Stiftung für die Koblenzer Jugend der Sparkasse Koblenz und dem Bildungsministerium Rheinland-Pfalz.
Wir freuen uns jetzt schon auf den nächsten Besuch der Israelis im Mai 2019 und hoffen, auch unseren Gästen eine solche Gastfreundschaft entgegenbringen zu können.