Dem Leben eine neue Perspektive geben

Ein Stein, der ins Wasser fällt, zieht Kreise. Auch für einen Menschen, der die Diagnose Krebs erhält, ist von einem Moment auf den anderen nichts mehr so, wie es bis dahin war – und zwar nicht nur für ihn selbst, sondern auch für seine Familie, sein gesamtes Umfeld.

Wie bei Familie Müller* aus Koblenz. Im September erhielt Sabine Müller die Diagnose Brustkrebs. Nach anfänglich guten Prognosen zeigten sich ein Jahr später jedoch Metastasen in den Knochen und der Leber. Um besser mit den körperlichen und seelischen Belastungen der Therapie umgehen zu können, nahm Frau Müller das psychoonkologische Unterstützungsangebot des Koblenzer Beratungszentrums der Krebsgesellschaft wahr.

In den Sitzungen mit Psychoonkologin Eleni Kourabas kamen dann auch Probleme mit der damals siebenjährigen Tochter zur Sprache. „Anna* verhält sich in letzter Zeit viel aggressiver als sonst, knallt bei Streitigkeiten mit den Türen und schreit oder schmeißt sich wütend auf den Boden“, erzählte die 43-Jährige. Gleichzeitig spüre sie die Traurigkeit und Verlustängste ihrer Tochter. „Vor allem, als klar war, dass ich wieder ins Krankenhaus musste, wurde Anna plötzlich sehr anhänglich, wollte abends nicht mehr alleine einschlafen“, stellte Frau Müller fest. (* Namen geändert)

„Kinder spüren instinktiv, dass etwas nicht stimmt. Sie merken, dass es den Eltern schlecht geht und geben sich dafür oft selbst die Schuld“, erklärt Eleni Kourabas. Sie plädiert daher für einen offenen, altersgerechten Umgang mit der schwierigen Situation. Insbesondere wenn in der Familie nicht über die Erkrankung und die damit verbundenen Veränderungen für die Familie gesprochen werde, sei häufig zu beobachten, dass die Vorstellungen und Phantasien der Kinder weit schlimmer als die Realität sind. Sabine Müller vereinbarte einen Termin bei Katarzyna Domogalla, Familientherapeutin im Koblenzer Beratungszentrum. In den folgenden Einzel- und Familiengesprächen baute Anna allmählich Vertrauen zu der Beraterin auf und konnte sich auf das Gefühl ihrer Wut und den Umgang damit einlassen.

Im weiteren Beratungsverlauf bestärkte die Familientherapeutin Anna und ihre Eltern darin, offen miteinander zu kommunizieren und dabei auch heikle Themen wie Ängste vor dem Fortschreiten der Erkrankung und Trauer nicht auszuklammern.

Sparkasse Koblenz unterstützt Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz

Um Menschen wie Familie Müller in einer schwierigen Lebenssituation auffangen und begleiten zu können, braucht die Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz e.V. Hilfe, denn die professionelle psychoonkologische Unterstützung ist für Betroffene und Interessierte kostenfrei. Die Finanzierung dieser Leistungen erfolgt überwiegend durch Spenden und freiwillige Zuschüsse.

Der Förderbeirat Koblenz wurde 1996 gegründet, um Gelder zur Finanzierung der Aufgaben der Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz, insbesondere in der Region Koblenz, einzuwerben. Zu den Gründungsmitgliedern gehörte der langjährige Vorsitzende des Vorstandes der Sparkasse Koblenz Manfred Graulich, der zudem viele Jahre die Funktion als stv. Vorsitzender des Förderbeirates der Krebsgesellschaft innehatte. Im Mai 2016 wurde Sparkassenvorstand Matthias Nester zum Vorsitzenden des Förderbeirates gewählt. Weitere Informationen zur Zusammensetzung des Förderbeirates können hier nachgelesen werden.

Krebs kann jeden treffen – aber jeder kann auch etwas dafür tun, dass erkrankte Menschen und ihre Angehörigen in dieser schwierigen Lebenssituation kompetente Ansprechpartner finden. Zeigen auch Sie Herz für Krebspatienten – mit einer Spende, Benefizaktion oder Mitgliedschaft!

Text & Fotos: Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz e.V.

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Förderbeirat Koblenz der Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz e.V.

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