Es war eine bewegende Feierstunde am Schüllerplatz in Lützel. Direkt am Aufgang zur Balduinbrücke wurde eine Gedenk-Stele enthüllt, die an die Menschen aus Lützel erinnert, die in den Jahren 1933 – 1945 diskriminiert und verfolgt wurden. Zahlreiche Bürger, Sponsoren, Unterstützer, Vertreter des Stadtrates und Oberbürgermeister David Langner waren gekommen und gaben der Veranstaltung einen würdigen Rahmen. Unter den Sponsoren ist auch die Sparkasse Koblenz. Mit 1000 Euro hatte sie das wichtige Projekt unterstützt.
Seit viereinhalb Jahren treffen sich engagierte Bürger regelmäßig im Stadtteiltreff der Caritas zum Arbeitskreis „Lützeler Geschichte lebendig halten“. Das Wirken des Kreises hat bereits bleibende Spuren hinterlassen. Neben einer digitalen Bilderschau zur Geschichte des Stadtteils, einer Gedenktafel für die im Krieg zerstörte Antoniuskirche werden auch thematische Stadtteilführungen angeboten.
Die Basalt-Stele, die von einem Koblenzer Steinmetzbetrieb gefertigt wurde, war nun der nächste Meilenstein in der jungen Geschichte der engagierten Bürger. „Uns war es ein Herzensanliegen, auch an diese Zeit des Leidens und der Verfolgung von Minderheiten in unserer Stadt zu erinnern“, sagte Initiator Hans-Werner Seul.
Künstlerich eröffnet und begleitet wurde die Enthüllung von Schülern der Hans-Zulliger-Schule sowie der Goethe-Realschule plus. Textbotschaften zum Nachdenken und emotionale Gitarrenklänge berührten alle anwesenden Gäste. „Unsere Generation trägt keine Schuld an den damaligen Verbrechen“, sagte Oberbürgermeister David Langner. „Dennoch ist es unsere Pflicht, die Geschehnisse in Erinnerung und das Gedenken an dieses Kapitel unserer Geschichte aufrecht zu erhalten.“
Dr. Jürgen Schumacher, Vorsitzender des Fördervereins Mahnmal Koblenz, erinnerte mit Zitaten von Zeitzeugen an die Zeit des Nationalsozialismus, als Koblenzer Bürger – Verwandte, Freunde, Nachbarn – vom Lützeler Güterbahnhof unweit des Schüllerplatzes in Konzentrationslager deportiert wurden.
„Wir danken den Mitgliedern des Arbeitskreises und allen Sponsoren, Spendern und Unterstützern für ihr großartiges Wirken“, sagte Quartiersmanagerin Ulrike Bourry von der Koblenzer Caritas. „Lützel lebt von seiner Vielfalt. Die Gedenk-Stele im Herzen des Stadtteilteils ist ein nachhaltiges und sichtbares Zeichen bürgerschaftlichen Engagements.“
(c) Pressemeldung „Arbeitskreis Lützeler Geschichte“